Das Freispiel
Wir beobachten immer wieder, dass Kinder, die sich beschützt und geborgen fühlen und die selbstbestimmend ihre Spiele entwickeln und umsetzen dürfen, von hoher Motivation, Kreativität, Konzentration und Lebensfreude durchdrungen sind.
Transparenz und Einbeziehung der Kinder verbessert die Qualität der Entscheidungen und so werden Regeln und Grenzen auch besser und breiter akzeptiert.
Es ist uns wichtig, den Kindern Partizipation (Teilhaben / Selbstbestimmung) im Kitaalltag zu ermöglichen. Deshalb ist ein Teil des Tages in unserer Einrichtung dem Freispiel gewidmet. Die Kinder können sich so an der Gestaltung des Kitaalltags im Rahmen ihrer Fähigkeiten beteiligen.
Während des Freispiels dürfen die Kinder ihre Spiele, Spielpartner und ihre Spielmaterialien selber aussuchen und innerhalb eines festgesetzten Rahmens auch Dauer, Ort und Intensität ihrer Spielbeziehungen eigenständig gestalten. In der Gruppe wird jedes Kind herausgefordert, sich mit sich selber und den anderen auseinanderzusetzen. Zudem erhalten sie die Möglichkeit, verschiedene Aspekte ihrer Persönlichkeit auszuprobieren.
Wir versuchen stets im Tagesablauf dem freien Spiel ausreichend Zeit zu geben. Denn unter Zeitdruck lässt sich nicht spielen. Kaum sind die Kinder im Spiel, werden sie schon wieder herausgerissen. Umgekehrt verhält es sich mit einem in die Länge gezogenen Spiel, das verliert Spannung, und die Aufgabe des Erziehers liegt darin, den richtigen Moment des Aufräumens herauszuspüren.
Das Kind ahmt im Spiel Lebenssituationen nach und verarbeitet viele Eindrücke. Hier übt es die Ausdauer und Konzentration, welche sich im späteren Leben widerspiegeln. Die selbst erreichten Ziele machen sie glücklich, zufrieden und stärken ihr Selbstbewusstsein. Das Freispiel bietet dem Kind auch die Möglichkeit in Gegenwart anderer Kinder Grenzen zu erkennen und zu setzen. Es muss Konfliktlösungen finden, erkennen, dass es ein Du gibt, das auch Wünsche und Bedürfnisse hat.
Durch selbst gewolltes Verzichten und Teilen lernen sie Fürsorge zu entwickeln und finden Freude daran, in einer Gruppe zu spielen: Sie erkennen auch bald, dass es einfacher ist, ein Tuch als Dach über ihrem Haus zu spannen, wenn sie es zu zweit tun. Die Kinder entwickeln Sozialkompetenzen.
Unsere Rolle als Betreuerinnen im freien Spiel
Im freien Spiel überlassen wir den Kindern die Initiative. Unsere Arbeit liegt darin, dass wir durch unsere interessierte und wohlwollende Präsenz den Kindern eine emotionale Sicherheit geben, damit sie in einer geschützten Atmosphäre ihrem Spiel nachgehen können. Eine solche Präsenz wird nicht durch eine äußere, sondern durch eine innere Beteiligung charakterisiert.
Wir beobachteten die Kinder, um herauszufinden, welche Bedürfnisse sie haben, wann sie unsere aktive Teilnahme bzw. Spielbegleitung brauchen und wie sie weiter gefördert und unterstützt werden können.